Ungefähr einmal monatlich verteilen mein Pate und ich in verschiedenen kirchlichen, karitativen und pflegebezogenen Einrichtungen den sogenannten Tipp des Monats. Darin wird auf ein aktuelles Problem hingewiesen, das unter Umständen auch die Versicherungen der Leute betrifft.
Heute war's wieder soweit.
Das erste Pflegeheim, das wir heute aufgesucht haben, ist für mich leider auch immer das am wenigsten erträgliche.
In manchen Etagen riecht man förmlich die Pflegebedürftigkeit, und das ist ein unangenehmer Geruch, weil er so an Urin erinnert. An den einzelnen Zimmern stehen die Namen der Pflegebedürftigen, und da ich recht regelmäßig dort bin, sehe ich dann auch, wer immer noch dort wohnt oder wo vielleicht schon wieder jemand anderes eingezogen ist. In solchen Momenten wird mir bewusst, wie gut ich's als junger Mensch noch hab, wie weit weg meine eigene Sterblichkeit noch zu sein scheint, aber dass auch ich eines Tages auf Hilfe angewiesen sein werde.
An sich stört mich dieser Gedanke gar nicht besonders, aber wenn auf einmal eine alte Dame im Rollstuhl hinter meinem Paten und mir her ruft, dass wir bitte warten sollen, weil sie auch nach draußen und nach Hause möchte, trifft einen das schon. Vor allem, wenn man einen der Pfleger dann noch sagen hört, dass das nun ihr Zuhause ist...
Nicht auszudenken, was passiert, wenn ich eines Tages dement werden sollte. Ich hoffe es nicht, aber was ich heute erlebt hab, lässt mir schon ein bisschen die Adern gefrieren.
2 Kommentare:
Seid ihr da auch in Hospizen unterwegs?
Ich hätte bei solchen Einrichtungen sehr großen Respekt und wüsste nicht, wie ich mich verhalten sollte.
Und wenn ich mal dement werden sollte, möchte ich nicht mitbekommen, wie ich "dahinvegitiere". Ich find es erschreckend mitzubekommen, wie einem der eigene Körper langsam nicht mehr "gehorcht" und "verfällt".
Nein, in Hospizen nicht, nur Pflegeheime. Es war auch eine besonders erschreckende Erfahrung heute, die mit dem unangenehmen Geruch mach ich jedes Mal dort.
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