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Dienstag, 10. März 2009

Alles Lüge?

Im gestrigen Gesprächsverlauf mit dem stolzen Wahnsinnigen bin ich zu folgender Frage gekommen. Mal sehen, ob ihr sie mir beantworten oder euch zumindest eine eigene Meinung bzw. Theorie dazu bilden könnt.
Wenn ich behaupte eine notorische Lügnerin zu sein, ist dann auch diese Aussage gelogen und würde das nach sich ziehen, dass ich doch zur Wahrheit fähig bin?

Bin gespannt auf Kommentare!

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Von der Liebe

In Zeiten, in denen man seiner großen Liebe nicht mehr unbedingt durch ein flüchtiges Lächeln eines Fremden auf der Straße begegnet, ist es zugegebenermaßen sehr verlockend seinem Glück durch diverse Internetportale auf die Sprünge zu helfen.
Auf mich selber bezogen muss ich sagen, dass ich es in meinem Leben vielleicht zwei oder drei Mal bewusst darauf angelegt habe auf diese Weise jemanden für mich zu finden. Und immer ist es in die Hose gegangen. Nicht nur, weil ich der Aussage, dass man gefunden wird, wenn man am allerwenigstens damit rechnet, aus Überzeugung Glauben schenken kann, sondern auch, weil man in so einer Situation sicherlich ganz andere Bewertungskriterien für einen passenden Partner hat. Während man durch eine zufällige Begegnung, bei der man sich auf Anhieb sympathisch findet, gar nicht auf die Idee kommt denjenigen von Anfang an auf seine Schwächen hin abzutasten, sortiert man auf der Suche doch schon ganz schön aus, was das Ganze erheblich schwerer macht.
Mindestens drei meiner bisherigen Beziehungen sind durch den Chat entstanden, und in diesen Zeiten war ich nicht auf der Suche, sondern glücklicher Single. Wenn man regelmäßig miteinander chattet, hat das gegenüber der Welt draußen vor der Tür einen riesigen Vorteil: Man beurteilt nicht das Äußere, sondern lernt sich einander kennen, wie man ist. Klar gibt man sich beim Balztanz meistens etwas anders, als man eigentlich wäre, aber auf meine Erfahrungen trifft das nicht zu. Es war einfach toll endlich denjenigen kennenzulernen, mit dem man schon die ganze Zeit geschrieben und vielleicht auch ein bisschen geflirtet hat. Das möchte ich auf keinen Fall missen wollen.
Aber es ist auch schon vorgekommen, dass ich meinen Freund in der Realität zum ersten Mal getroffen hab; ganz unverhofft und aus einer Laune des Schicksals heraus, so zum Beispiel im Sommer 2007, als ich mit Steph am Greifswalder Bodden zelten war. Auf dem Campingplatz gab's so eine Art überdachte Futterkrippe, an der wir abends oder tagsüber gerne gelesen oder gespielt haben. Auf einmal sitzen an einem weiteren Tag plötzlich zwei Jungs da und besetzen "unseren" Platz. Ganz spontan hab ich dann beschlossen, dass uns das einfach nichts ausmachen sollte und wir dadurch vielleicht mal neue Leute kennenlernen könnten. Es kam dann auch ein schönes Gespräch zu Stande, aus dessen Verlauf heraus wir uns im Laufe des restlichen Urlaubs anfreundeten und herausfanden, dass die zwei Jungs aus unserer Nähe stammten. Logischerweise haben wir dann auch Handynummern ausgetauscht und so den Kontakt gehalten.
Solche Ereignisse geben mir immer wieder Hoffnung, dass die Romantik aus dieser Welt doch noch nicht vollkommen verschwunden ist und manche Freundschaften und sogar Beziehungen aus solchen zufälligen Begebenheiten heraus entstehen.
Und so lautet meine Botschaft an die Welt: Hollywood muss nicht 10.000km entfernt sein, ihr könnt es direkt vor eurer Tür erleben!


Donnerstag, 18. September 2008

Geschenke

Ich muss mich an dieser Stelle mal bei meinem Leben und all seinen Mitwirkenden bedanken.
Mir ist heute bewusst geworden, wieviel ich im Laufe meines bisherigen Daseins eigentlich geschenkt bekommen und wie wenig ich mir selber erarbeitet habe; wie sehr das Glück meine Lebensumstände geformt hat und inwieweit ich mich in diesen Abschnitt, in dem ich mich nun befinde, tatsächlich selber katapultiert habe.
Das hat doch schon beim Führerschein angefangen. Mein Papa hat mir damals 500€ gegeben, womit ich ziemlich weit kam. Welches Kind darf das heutzutage noch von sich behaupten?
Wenn die Eltern nicht gerade völlig gleichgültig gegenüber ihrem Zögling sind, versuchen sie ihn doch meistens diesen Wunsch selber erarbeiten zu lassen, oder?
Und nein, damit möchte ich nicht sagen, dass meine Eltern diese Einstellung hatten. Mein Papa hatte selber nicht genug Geld, aber er hat mich von Kindesbeinen auf immer verwöhnt, und meine Ma musste es dann irgendwie wieder ausbaden. Und weil sie wusste, dass ich in Sachen Geld die Gene meines männlichen Elternteils habe, konnte sie sich wohl auch denken, dass ich für den Rest der Fahrerlaubnis auch noch etwas Unterstützung brauche.
Aber das ist nur ein Beispiel.
Am Tag meines Führerscheinerwerbs bin ich gleich nach Dresden gezogen, um mein Studium anzufangen, das ich mit Unterhalt, Kindergeld UND BAFöG finanzieren konnte. Auch hier wieder die Frage: Welcher Student darf sich dermaßen glücklich schätzen das alles zu bekommen?
Gut, mit dem Studium hat es ja dann doch nicht geklappt. Aber gerade mal drei Monate nach meiner Exmatrikulation unterschreibe ich schon den Ausbildungsvertrag!
Hinzu kommt auch noch, dass ich einen Paten bekommen hab, der es mehr als gut mit mir meint und mir hin und wieder auch Geschenke in einer sehr angenehmen Form macht, die mir zu Gute kommen.
Ich komme nicht umhin mich zu fragen, ob man in seinem Leben sein Glück auch aufbrauchen kann. Bekommt man von Anfang an einen Rucksack mit Glück und muss dann zusehen, wie man es sich einteilt?
Und wenn ja, hab ich dann alles verkehrt gemacht, weil ich es genau wie mit allem Geld, das ich bisher hatte, schon gebraucht habe?
Oder hab ich dieses viele Glück mit dem Tod meines Papas bezahlen müssen?
Sind die Dramen unseres Lebens der Preis für alles Gute, was wir bekommen?