Donnerstag, 6. März 2008

Der Telefonmann

Ist es eigentlich gut vor seinem Bürochef Gefühle zu zeigen?
Heute stand uns zu dritt die Aufgabe des Nachtelefonierens bevor, die sich auf etwas schwieriger zu händelnde Kunden bezog. Deswegen war es an dem Organisationsleiter unseres Servicebüros, kurz OL, das zu übernehmen, weil er doch ein recht gutes Geschick im Umgang mit Menschen am Telefon hat.
Obwohl ich durch ihn zu einem Termin gekommen bin, missfielen mir doch drei Dinge sehr deutlich:
1) Er hat sich die falsche meiner zwei Listen genommen, die ich gerne selber durchgegangen wäre, weil ich sie mir zugetraut habe und die Kontaktaufnahme bzw. Terminvereinbarung anders gehandhabt hätte.
2) Die Art, wie er mich am Telefon bei den entsprechenden Mitgliedern aussehen lassen hat, ärgerte mich. Seine Sprechweise hätte durchaus vermuten lassen können, dass ich von meinem - zu erlernenden - Beruf keinen blassen Schimmer habe.
3) Ich halte wenig davon mit einem bösen Gesichtsausdruck und fast bis zu meinem Gesicht herumfuchtelnden Armen zum Schweigen ermahnt zu werden, wenn ich nur eben etwas zu meinem Ausbilder oder meiner Sitznachbarin flüstere.
Und dementsprechend sah dann mein Gesichtsausdruck wohl auch aus, denn als der OL mit einem der Telefonate fertig war, fragte er mich ganz süffisant:
"Na, Frau Reif, erzählen Sie doch mal, worüber Sie sich so ärgern!"
Nun gut, aber in meinem Alter sollte man dann ja doch soviel Rückgrat haben und seinem Chef sagen können, was einen stört. So habe ich das dann auch getan und die Sache war mehr oder weniger aus der Welt.
Ein Gewitter reinigt halt oftmals die Luft..

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