Mittwoch, 4. Juni 2008

Nähe durch Entfernung

Wenn man lange Zeit in einer Stadt lebt, sind einem bestimmte Symbole und Dinge der Stadt gar nicht mehr bewusst. Um das zu ändern, hat meine Heimatstadt Chemnitz jetzt ein Zeichen gesetzt und die Touristenattraktion schlechthin, das Karl-Marx-Monument, verhüllt und ein Gerüst darum gebaut.
Man muss sich nun körperlich betätigen, damit man dem großen Philosophen des 19. Jahrhunderts näher und vielleicht auf Augenhöhe mit ihm kommt.
Ja, unsere Lieblingssehenswürdigkeit, liebevoll der "Nischel" genannt, ist unseren Blicken entzogen worden, was vielerseits auf Kritik gestoßen ist. Auf den ersten Blick mag diese Aktion an die Verhüllung des Reichstages erinnern.
Aber warum sich nicht mal anstrengen für etwas, das für uns selbstverständlich geworden ist und ohne das wir uns Chemnitz gar nicht vorstellen könnten?
Ich persönlich finde diesen Gedanken gar nicht mal schlecht. Es erregt nicht nur Neugier, sondern erzeugt vielleicht auch Denkanstöße in die ein oder andere Richtung und lässt uns unsere Heimat wieder ein Stück mehr wertschätzen.

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