Dienstag, 28. September 2010

Zu Hülf!


Ich fühle mich überfordert. Womit? Mit allem!
Das fängt an beim Strom- und Gasanbieter. Ich könnte es mir leicht machen und einfach die Stadtwerke Chemnitz damit beauftragen, allerdings möchte ich schon ein bisschen aufs Geld gucken und nicht mehr ausgeben, als notwendig ist.
Gebe ich also bei einer beliebigen Suchmaschine - die bekannteste sei hier nicht genannt, gibt schließlich auch noch andere - "Stromanbieter" ein, werde ich mit Ergebnissen überhäuft, bei denen ich vergleichen kann. Da probier ich also ein bisschen herum, sehe, dass jede Seite zu anderen Resultaten kommt und stehe wieder dort, wo ich am Anfang war. Bei Null. Und nichtig. Irgendwie kommt's dann nach einer Weile doch dazu, dass ich mich entscheiden kann. Ich fülle alles brav aus, gebe eine abweichende Rechnungsadresse an, damit mich die Post auch vor dem Einzug erreicht, und als nächstes: Zählernummer.
Klatsch!
Ich hab doch noch nicht mal die Wohnung übergeben bekommen, und ich soll den Vermieter frühestens Donnerstag anrufen. Aber ich will auch nicht erst kurz vor der Angst Strom und Gas beantragen, ein bisschen Puffer sollte schon sein!
Na gut, aber da ich mich jetzt schon mal für ein Unternehmen entschieden habe, bring ich nun auch die Geduld dafür auf. Ist okay.
Geht's eben mit Internet- und Telefonanbieter weiter. Der steht soweit ebenfalls, die Verfügbarkeit in meinem Wohngebiet ist auch gewährleistet. Klasse Sache. Nun will ich ja, dass ich pünktlich zum 16.10. online gehen kann... Aber was is'?
So konkret kann ich das Datum bei der Antragstellung nicht angeben! Wenn ich das Angebot (Sommeraktion, die noch bis 30.09. läuft) annehmen will, muss ich es spätestens übermorgen beantragt haben, und dann würde die Leitung innerhalb von zwei Wochen gelegt. Dieser Zeitraum ist aber dehnbar... Das kann am 14.10. sein, aber auch schon - mal extrem gesprochen - am 04. Da hab ich die Wohnung noch gar nicht.
Aber wenn es ein Wunschtermin ist, dann darf der frühestens in 28 Tagen sein! Bei aller Liebe, 12 Tage ohne Internet im neuen Heim... das geht nun auch nicht. Was tun?
Ja, anrufen wahrscheinlich. Das wäre eine Idee - trotzdem hab ich mich da gestern erstmal etwas hilflos gefühlt.
Dritter Tagesordnungspunkt: Fernsehanbieter. Wen nehm ich da jetzt?
Und von der Einrichtung ganz zu schweigen... Aber das ist ein Thema, das ich mit meiner Ma abhandeln kann.

Freitag, 24. September 2010

Es ist vollbracht...

...der Mietvertrag ist unterschrieben! Nach einem misslungenen Versuch, die Bank zu wechseln, hatte ich dieser Tage berechtigte Zweifel daran, dass auch das Projekt "erste eigene Wohnung" in die Hose gehen könnte. Nun steht dem nichts mehr im Wege!
Ab dem 16.10. hab ich eine neue Anschrift in Chemnitz, und das ist ein sehr schönes Gefühl. Wie im letzten Blogeintrag schon erwähnt, ist das ja eine sehr bewusste Erfahrung im Leben, und ich versuche sie so weit wie möglich auszukosten.
Klar, alleine krieg ich erstmal nicht unbedingt ALLES hin... Zumal ich mich ja schon mit der Wahl des geeigneten Strom- und Gasanbieters überfordert fühle. Aber mit Mamas schlauem Ratgeber, den ich undezenterweise zu Ostern bekam ("Check Out! Hotel Mama adé. Start ins eigene Leben") und ihrer Person selbst als auch mit guten Bekannten werde ich das schon gut über die Bühne bringen, denk ich mal.
So langsam schleichen sich auch die ersten Gedanken an, in welcher Farbe wohl welcher Raum zu streichen sei, wohin ich welches Möbelstück stelle, welcher Internetanbieter es wird und und und... Und da steh ich gerade mal am Anfang.
Möge das Abenteuer also beginnen!

Donnerstag, 23. September 2010

Déjà Vu

Wenn ich morgen meinen ersten Mietvertrag unterschreibe und die Wohnung Anfang Oktober übergeben bekomme und ein paar Tage später einziehe, weiß ich schon genau, welches Gefühl ich dabei empfinden werde.
Es wird genauso sein wie damals, als ich in Dresden mein Studium anfing und Papa mir beim Umzug geholfen und mich hingefahren hat. Es war genau, nachdem ich meine Führerscheinprüfung abgelegt hatte, und in diesem Zusammenhang blieb mir übrigens auch nichts anderes übrig, als sie zu bestehen.
Erstmal hat er mich natürlich auf die übliche Weise beschimpft, nachdem ich ihn zielgerichtet zum Wohnheim lotste, aber vergessen hatte, dass wir ja zuerst zum Studentenwerk mussten, um Mietvertrag und Schlüssel abzuholen. Und dann in meiner damals zukünftigen Bleibe angekommen, war alles ganz neu. Das Zimmer war für zwei Personen gedacht, aber die Kommilitonin, die es bis dahin bewohnt hatte, war schon fast mit ihrem Studium fertig und ließ sich nur noch sporadisch blicken.
Ungefähr eine Stunde war Papa dann noch da. Als er mich "verließ", hab ich nur gedacht: 'Lass mich nicht allein, bitte lass mich in dieser großen unbekannten Stadt mit all dem Neuen und Unbekannten nicht allein'. Puh, ein völlig fremdes Gefühl...
Ich wusste noch gar nicht, was mich erwartet, und mit dieser neu gewonnen Freiheit, die ich in diesem Moment eigentlich gar nicht haben wollte, konnte ich noch nicht recht umgehen.
Aber ich weiß noch, dass mein erster Plan dann war, die SLUB zu entdecken, die Universitätsbibiliothek. Und als ich sie betrat, das weiß ich noch genau, blieb mir vor Staunen der Mund offen stehen. Sowas Großes und Mächtiges hatte ich noch nie gesehen...
Und so wird es mir wohl bald nochmal gehen. DER nächste Schritt ins eigene Leben. Eine Entwicklung, die man bewusst erlebt und deren Bedeutung man sich nur langsam klar wird. Ich werde bald meine erste EIGENE Wohnung haben!
Wow!