Mittwoch, 14. Mai 2008

Zukunftsmusik


Einer meiner jüngeren Kollegen aus unserem Servicebüro hat beschlossen bei uns aufzuhören, ab September sein Abitur nachzuholen und anschließend zu studieren. Er freut sich auch schon richtig darauf, weil ihn seine Arbeit in letzter Zeit eigentlich nur noch belastet hat und er bereits letzten Dezember vor diesem Entschluss stand, von unserem Geschäftsstellenleiter aber noch davon abgebracht werden konnte.
Jedenfalls hielt er mir dann in diesem Zusammenhang heute einen kleinen Vortrag. Ich schätze einige Dinge sehr an ihm, muss ich sagen, auch wenn seine Kommentare größtenteils pubertär und unter der Gürtellinie sind. Seine analytischen und logischen Fähigkeiten sind unglaublich, er erkennt Zusammenhänge sehr schnell und kann sie auch für Laien recht verständlich erklären.
Was ich weniger schätze, ist, dass er anderen ständig über den Mund fährt und seine Meinung für die einzig richtige hält; weswegen er auch niemanden ausreden lässt und teilweise dann auch etwas herablassend zu jemandem spricht, meistens aber nur bevormundend.
Und ich bin ein Mensch, der vielleicht nicht so viel Tiefgang in Bezug auf das Hintergrundwissen hat, aber das, was ich habe und vielleicht zukünftig haben werde, möchte ich mir durch die Erfahrung anderer nicht verderben lassen; dafür mache ich meine eigenen viel zu gerne.
Nun war er aber der Ansicht, dass ich mir die Fortsetzung bei unserem Betrieb nach erfolgreicher Beendigung der Ausbildung zwei Mal überlegen solle und dass das Selbstwertgefühl in einigen Aspekten doch erheblich leiden könne, auch wenn man noch so hart arbeitet - manchmal vielleicht genau deswegen.
Aber bitteschön: Ich hab noch zweieinhalb Jahre vor mir, in denen ich sämtliche Vorteile eines Lehrlings genießen darf! Muss ich da jetzt schon an den Druck von morgen denken?
Sicher hab ich jetzt teilweise auch schon welchen, aber dem ist locker Stand zu halten und das gute Geld tröstet leicht darüber hinweg!
In dieser Branche muss man einfach damit leben, dass es bessere und weniger gute Zeiten gibt; da kann der Chef noch so dynamisch, fordernd und anspruchsvoll sein, die Arbeit mit Menschen bringt es halt mit sich, dass man nicht alles selber beeinflussen kann.
Ja nun, lange Rede, kurzer Sinn: Ich werd noch mindestens zweieinhalb Jahre hier bleiben und wenn es mehrere Jahre werden, hab ich auch nichts dagegen! Wenn die Belastung zu groß wird, kann ich immer noch aufhören.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Solange du Spaß an deiner Arbeit hast, sehe ich keinen Grund, warum du aufhören solltest! =)