Dienstag, 6. Mai 2008

Das Epizentrum der Enttäuschung

Hach, es ist doch immer wieder toll seine Vergangenheit vorgehalten zu bekommen! Gerade wollte ich Blut bzw. Plasma spenden, als mich die Ärztin zu sich ins Zimmer beorderte und mich über meine Krankengeschichte als Epileptikerin ausfragte.
Meinen letzten Anfall hab ich mit 14 Jahren gehabt und die Krankheit ist laut meiner damaligen Kinderärztin ausgeheilt.
Doch für die Ärztin im DRK-Zentrum ist das Risiko zu hoch, dass ich nach einer Spende wieder einen Krampf bekommen könnte.
Dass ich mich blendend fühle und selber auf mich aufpassen kann, hat sie komplett ignoriert. Dann auch noch zu sagen, dass es ja nicht daran liegen würde, dass sie mein Blut nicht haben wollen, find ich den Gipfel der Frechheit.
Dass ich schon mal in Dresden Blut gespendet hab, schien für sie auch keine Rolle zu spielen. Wenn doch das Risiko zu hoch ist..
Ach ja, darf ich denn dann in meinem ganzen Leben nie mehr Blut spenden?
Nein, aber Sie können den Menschen ja auf eine andere Art helfen, wenn Sie das unbedingt möchten.
Ja bitte, wenn sie meint auf einen AB-Spender verzichten zu können, möcht ich das mal so hinnehmen.
Nur: Wenn in meinem ganzen Leben nie mehr ein Krampf auftritt und ich wegen acht Jahren unregelmäßig und vier Mal auftretender Anfälle als Blutspender gesperrt werde, dann werd ich die gute Frau wiedersehen - was auch immer nach dem Tod dann kommt.


4 Kommentare:

Hazamel hat gesagt…

Wie schon gesagt, mir muss irgendwas entgangen sein, dass du Medizin studiert hast. Und angenommen du kippst denen aus den Latschen und die ist bei deinem Arbeitgeber versichert wäre das auch noch eine kostspielige Angelegenheit für die Firma.

Ich finde deine Reaktion auf jeden Fall überzogen. Sie hat ihre Gründe und es ist ja nichts persönliches gegen dich. Aus der Luft gegriffen werden solche Aussagen schon nicht sein.
Aber falls es dir damit besser geht: ja, sie wollte dich persönlich mobben!

Madse hat gesagt…

Das is schon ein Ding. Ich denke du solltest alleine wissen, ob du das Risiko eingehst oder nicht. Aber scheinbar haben die beim DRK keine wirkliche Not an Blutreserven.

Anonym hat gesagt…

Mir wurde auch gesagt, dass ich kein Blut spenden dürfe, was ich nicht richtig verstehe, weil das Blut ja nicht "krank" ist, sondern "nur" mein Herz. Und mit weniger Blut müsste es doch besser sein...
Kann mir aber vorstellen, dass du dich vor den Kopf gestoßen gefühlt hast, vor allem, wenn du schon mal gespendet hast. Wie du schon sagtest, du weißt am besten, ob du dich damit wohlfühlst oder nicht.
Aber eines möchte keiner: Dass du wieder einen Anfall bekommen könntest und es nicht so klimpflich ausgehen könnte... Wir brauchen dich doch noch!

Meyeah hat gesagt…

Das war auch mein Gedankengang, Madse, deswegen hab ich mich so darüber aufgeregt.
Da kann sie mir zehn Mal sagen, dass es 15 Mal gut gehen und beim 16. Mal einen Krampf auslösen kann; dennoch verklag ich doch danach niemanden, immerhin war's meine Entscheidung.