Ich frage mich gerade, ob die Trainerschaft unserer Nationalelf diktatorische Züge annimmt. -g-
Hintergrund ist der, dass sich mein Landsmann Michael Ballack darüber empört hat, dass Joachim Löw Torsten Frings nicht einfach sagt, wenn er nicht mehr zur Stammmannschaft gehört anstatt ihn zum zweiten Mal hintereinander auf die Ersatzbank zu setzen.
Was ich für kollegialen Einsatz erachte, sieht der Bundestrainer schon wieder ganz anders. Die Spieler hätten nicht das Recht Kritik an der Personalpolitik des Trainerstabs zu üben.
Zugegeben, es kam sicher etwas überraschend und hätte auch persönlich geklärt werden können anstatt das Ganze über eine Pressekonferenz laufen zu lassen, und Konsequenzen wird das für den Mannschaftskapitän wohl auch noch haben. In welcher Form, ist allerdings noch nicht bekannt.
Aber ich halte es für ziemlich engstirnig den Spielern mehr oder weniger ihre Meinung zum Spielereinsatz zu verbieten. So viel zu den diktatorischen Zügen..
5 Kommentare:
Ich war auch sehr erstaunt über Joachim Löws Beschluss, die Stammmannschaft mehr oder weniger gegen die noch unerfahrenen jungen Spieler "auszutauschen". Erst möchte er, dass die nächste WM besser läuft als die letzte und im nächsten Augenblick schickt er die ganzen guten Spieler nach Hause. Es fehlt nur noch, dass sich die Spanier oder Franzosen überlegen, einen aus unserer Elf bei sich unter Vertrag zu nehmen. Aber könnte Joachim Löw das verübeln, wenn er nach und nach aufräumt?
Ich denke auch, dass da die Kommunikation untereinander nicht ganz in Ordnung ist und kann Frings und Ballack durchaus verstehen, wenn sie ihre Meinung äußern. Sind ja beides keine, die erst seit kurzem dabei sind. Wenn jetzt ein Spieler, der 2 Länderspiele hat, seinen Mund so weit aufmacht, dann fände ich das auch nicht gut, aber einem Frings sollte gestattet sein, sich darüber zu wundern, warum er nicht mehr spielt und dies auch zu äußern. Vor allem, wenn es so, wie es wohl zu sein scheint, ohne Begründung von Löw passiert. Dass Frings momentan nicht in Bestform ist und andere momentan evtl. besser sind, steht ja auf einem anderen Blatt und ich denke Frings ist der letzte, der diesen Konkurrenzkampf nicht annimmt. Mal abwarten, wie es weitergeht. Gut finde ich aber, dass Ballack sich auf die Seite von Frings gestellt hat. Ist seit langem das beste, was er gemacht hat, denn ansonsten bin ich momentan doch arg enttäuscht von Ballack.
Was hat denn das mit diktatorischen Maßnahmen zu tun?
Öffentliche Kritik am Trainer über Boulevardblätter gehört sich nicht! Entweder die regeln das unter sich und gut ist, oder der Meckerer bekommt disziplinarisch eine auf die Nuss. Wenn's ein Ligaverein wäre, dann würde ein Herr Ballack jetzt in der B-Elf kicken. Egal wie toll und gut er Fußball spielt.
Der Trainer stellt sich ja auch nicht vor die Presse und sagt, dass die ganze Mannschaft Flachpfeifen sind.
In letzter Zeit reißt da bei der Nationalmannschaft echt ein bisschen Larifari ein... Kuranyi hält sich für so unersetzlich und unantastbar, dass er gleich schmollend das Stadion verlässt wenn er mal nicht zu gesetzten Kader gehört, Ballack meckert von der Insel aus und beschwert sich dann wenn er zu einem vier-Augen-Gespräch nach Deutschland kommen soll.
Die Herren sollten vielleicht mal wieder dran erinnert werden, dass sie a) freiwillig in der Nationalmannschaft sind und keiner sie zwingt da zu spielen und b) in einem Angestelltenverhältnis sind und dafür Geld bekommen. Wer in der Öffentlichkeit über seinen Arbeitgeber und seinen Chef herzieht, braucht sich nicht wundern wenn er abgemahnt wird oder rausfliegt.
Wenn sich ein Spieler nicht mehr darüber äußern darf, wie er das Verhalten seines Trainers findet, ist das sehr wohl diktatorisch. Mag sein, dass das Löw so empfinden kann, als sei ihm Ballack in den Rücken gefallen, aber es ist ja wohl sein gutes Recht sich für Frings einzusetzen.
Dann stell dich mal in die öffentlichkeit und kritisier deinen Chef... Wenn du dann nen Rüffel bekommst, weil du ihn namentlich in der Zeitung als unfähig dargestellt hast, darfst du dich dann auch beschweren dass er ein Diktator ist.
Das sind Angestellte und fertig... wenn sie damit nicht klar kommen, sollen sie sich nen anderen Job suchen. Bei den meisten Fußballspielern bezweifle ich aber, dass die Intelligenz dazu ausreicht Wasser zum kochen zu bringen.
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