Samstag, 1. März 2008

Von Erinnerungen und Andenken


Als ich gestern in meinem Yahoo-Postfach bemerkte, dass es vor ungelesenen und meist unwichtigen e.Mails beinahe überquoll, beschloss ich nach drei Monaten, die ich diesen Rechner nun habe, endlich mal mein Thunderbird einzurichten.
Gesagt, getan.
Beim Abrufen sah ich dann bei einigen e.Mails den Absender "Jens Prauka", den Namen meines Papas. Mein Herz schlug ein bisschen schneller und ich machte mich gleich daran sie zu lesen. Seine liebevollen Worte darin haben mir wieder einmal vor Augen geführt, warum ich ihn so lieb hatte und dass es nie wieder so sein wird. Seltsamerweise keimt auch gar nicht die Frage in mir auf, ob ich mich vielleicht öfter bei ihm melden sollen hätte. Das mag einerseits daran liegen, dass ich finde, dass man sich mit solchen Konjunktiv-Fragen nur selber verrückt macht, weil die Vergangenheit nun einmal nicht umkehrbar ist, und andererseits daran, dass es uns vollkommen ausgereicht hat, wie es war. Wir hatten uns lieb, das war eine Selbstverständlichkeit, die weder ausgesprochen noch durch häufigen Kontakt bewiesen werden musste.
Ich kann seine Stimme immer noch hören.
Ich kann seinen Mund immer noch spüren, wenn er mich küsst.
Ich kann seinen herben Duft immer noch riechen, der sich ein bisschen mit dem Geruch nach Zigaretten vermischt.
Mir fehlen seine spontanen Anrufe, wenn er mich fragt, was ich gerade mache und ob wir ein Eis essen gehen wollen. Das ist auch eines der schlimmsten Dinge für mich. Ich kann nicht mehr mit dem Menschen Eis essen gehen, mit dem ich diese Leidenschaft am intensivsten teile, und der sie mir überhaupt gegeben hat.
Ja, mir fehlt es sogar an meinem Geburtstag von ihm vergessen zu werden..

Rest in Peace, Daddy.

Für immer die Deine!


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